Die Automobilindustrie nimmt mit dem 3D-Druck Fahrt auf. Tatsächlich führt die additive Fertigungstechnologie zu einem Wandel sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Produktion von Autos. Laut einem aktuellen Bericht von SmarTech wird der 3D-Druck bis 2019 in der Automobilbranche 1,1 Milliarden US-Dollar Umsatz generieren.
3D-Druck: bezeichnet das Drucken von Einzelteilen und Ersatzteilen
Automobilhersteller gehörten zu den ersten, die die 3D-Drucktechnologie einsetzten, sei es beim Prototypenbau, beim Design, bei der Herstellung von Werkzeugen oder bei der Produktion von Serienteilen. Einige Hersteller produzieren bereits mehr als 100.000 Fertigteile pro Jahr mithilfe von 3D-Druckern.
Eine Technologie, die sich an jedes Projekt anpasst
Über das Prototypen-Design hinaus ist der erfolgreiche Abschluss des Projekts 3I-PRINT ist der Beweis dafür, dass sich der 3D-Druck an jede Situation und jede bereits vorhandene Struktur anpassen lässt. 3I-PRINT ist eine Gemeinschaftsarbeit, die von einem Konsortium aus mehreren starken Akteuren der Automobiltechnik und des 3D-Drucks* durchgeführt wurde. Ziel dieses innovativen Projekts war es, die Frontstruktur eines VolksWagen Caddy 1 in 3D zu drucken.
Nach neun Monaten Fertigungszeit erblickte das fertige Teil das Licht der Welt. Gedruckt aus Scalmalloy®, einem Bauteil, das so leicht wie Aluminium ist und von APWORKS in Zusammenarbeit mit der Airbus Group entwickelt wurde, ist das Metallteil weltweit einzigartig und wiegt nur 34 Kilogramm.
*Altair, APWORKS, csi entwicklungstechnik, EOS GmbH, GERG und Heraeus
Das ultraleichte, 34 kg schwere Metallteil kann sich rühmen, ein weltweit einzigartiges Modell zu sein |
Die Frontstruktur des VolksWagen Caddy 1 wurde mit dem 3D-Drucker EOS M 400 3D hergestellt. |
Die Motoren der Zukunft aus dem 3D-Drucker
Seit Anfang des Jahres wurden weitere Projekte ins Leben gerufen, wie z. B. der Versuch von Renault Trucks, die Größe und das Gewicht seiner Motoren mithilfe der additiven Fertigung zu verringern. Laut Damien Lemasson, Projektleiter bei Renault Trucks, ist es dem Unternehmen gelungen, " das Gewicht eines Vierzylindermotors um 25 % bzw. 120 kg zu verringern". Die additive Fertigung ermöglichte es, bestimmte Elemente zusammenzufassen und so 200 Teile des Originalmotors zu entfernen.